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Am 20. Mai endet die Abverkaufsfrist für alte Produkte. Ab Montag befinden wir uns im neuen Dampferzeitalter der staatlichen Regulierung.Seit spätestens 2014 schwebt die TPD wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Dampfer. Die Tabakproduktrichtlinie der EU ist der Versuch der Europäischen Union die E-Zigarette staatenübergreifend zu regulieren. Im Februar des vergangenen Jahres wurde die TPD dann in ein deutsches Gesetz gegossen und beschlossen. Das ist seit dem 20. Mai 2016 in Kraft. Im November 2016 endete dann aber lediglich eine Frist für die Hersteller und Händler. Auch davon wurde von den Enddampfern nicht viel bemerkt. Dann bemerkte der Enddampfer in Deutschland aber, dass er einzelne Geräte, die von China aus auf den Markt geworfen wurden, nicht mehr einfach sofort überall in Deutschland bestellen konnte. Doch auch hier blieb die ganz große Apokalypse irgendwie aus. Ab Samstag schluss mit lustigAm kommenden Samstag endet auch die Abverkaufsfrist für alte Geräte und Liquids, die bis zum vergangenen November hergestellt wurden. Ab dann ist das Tabakerzeugnisgesetz – oder wie viele immer noch fälschlich sagen: die TPD – komplett in Kraft. Höchstmenge 10mlEine große Änderung, die viele erregt hat, ist die Mengenbeschränkung aller nicotinhaltiger Liquids auf 10ml. Spätestens seit der Hall of Vape (die absichtlich so kurzfristig vor das Fristende gelegt wurde) ist aber öffentlich, wie die meisten Hersteller mit dieser Regulierung umgehen werden. Drei Systeme bei Liquids und Basen„Mir selbst sind bisher drei verschiedene Systeme bekannt.“ erklärte Philip Parzefall, CMO des beliebten Online Shops dampftbeidir. „Zum einen natürlich der einfachste Schritt, eine einzelne 10ml Flasche mit Umverpackung. Diese Variante setzen einige dann erweitert, in Form eines Multipacks, um. Das bedeutet mehrere 10ml Flaschen werden in einer Umverpackung geliefert. (z.B. 3x 10ml bei Vape Dinner Lady oder sechs Mal 10ml bei Just Jam) […] Zuletzt bleibt dann noch das so genannte Shake and Vape Prinzip. In der Regel werden hier 0er Liquids in größeren Flaschen abgefüllt, um dann nachträglich Nikotin in Form von Nikotin Boostern hinzuzufügen.“ „Wir bieten Liquids nur noch in den vorgeschriebenen 10ml Gebinden an.“ Sagte Jan Bruins, Leiter der Abteilung Marketing und Presse von GermanFLAVOURS. Der Hersteller ist zwar vergleichsweise spät am Markt gestartet, gehört aber auch durch seine vielen Shops inzwischen zu den größten am Markt. „Basen vertreiben wir ebenfalls in 10ml Gebinden, aber da gibt es die Möglichkeit 10x10ml Pakete zu erwerben. Unsere höchste Nikotinstufe wird maximal 18mg/ml betragen um komplett TPD Konform zu agieren.“
Nicotin ShotsDie andere Möglichkeit der Höchstmenge von 10ml zu begegnen sind die so genannten Nicotin Shots, oder das Shake and Vape Prinzip. Hier wird einfach mit anderen Gebinden gearbeitet. Man kauft eine Flasche nicotinfreies Liquid, beispielsweise eine 100ml Flasche, die aber nur mit 80ml befüllt ist. Dazu kauft man dann die Nicotin Shots mit einer sehr hohen Dosierung Nicotin. Man muss nur die Shots in die große Flasche kippen, schütteln und kann sie dann in der gewünschten Stärke dampfen. Eine Reifezeit wie bei Aroma und Base entfällt, da ja beide Flaschen bereits aromatisiert sind. Alles beim AltenGanz einfach haben es natürlich die Unternehmen, die zuvor auch schon gesetzeskonform abgefüllt und verpackt haben. Beispielsweise hat Nexus Liquids seit seiner Eröffnung im letzten Jahr von vorn herein nur 10ml abgefüllt und musste lediglich die Verpackung anpassen. [Interview hier…]
Wird alles teurer?Das interessanteste ist sicher die Preisentwicklung. Hier kursierten wahre Horrorszenarien in der Online Community. Teilweise war von Verdopplungen der Preise die Rede. Viel geblieben scheint davon nicht zu sein, wie auch Nachfragen bei verschiedenen Händlern zeigten. Beispielsweise wies Sebastian Bayer von InTaste – sicher einer der größten Online Händler in Deutschland – darauf hin, dass sie bereits gesetzeskonform umgestellte Produkte im Sortiment haben. Das sehr bekannte Lemon Tart der englischen Firma Dinner Lady wird bereits in Multipacks von drei Mal 10ml verkauft, anstatt wie vorher in 30ml Pipetten Flaschen. Zu genau dem gleichen Preis. „Generell wird es keine Preiserhöhungen geben.“ bestätigte auch Markus Thiesen, Geschäftsführer des eDampf-Shop im westfälischen Lünen. „Einzig die TPD2 konformen 10 ml Liquids sind nun durch höhere Abfüllkosten etwas teurer. Aber diese haben wir ja schon seit Februar im Verkauf.“ Natürlich haben sowohl die Händler wie auch die Hersteller ein Interesse daran, nicht alle Kosten einfach an die Vaper weiter zu geben. Dazu ist der Markt inzwischen dann wohl doch zu eng. Überraschung bei den BasenEtwas unübersichtlicher sieht es bei den Basen aus. Denn hier geht es ja nicht nur um ein wenig andere Verpackung, oder die Reduktion von 30ml oder 100ml. Sondern Basen wurden ja in unterschiedlichen Größen vertrieben. In diesem Marktsegment musste die Abfüllung noch umfassender umgestellt werden, die Anteile an nicotinfreier Base müssen neu kalkuliert werden, und hier schlagen somit auch Mehrkosten bei der Verpackung deutlich spürbarer zu Buche.
Kontrollen durch die OrdnungsbehördenFür viele Einzelhändler wird sicher auch spannend sein, ob es bereits Kontrollen gibt, von wem diese kommen und wie hier die Entwicklung wohl aussehen wird. Vor allem, da die Kontrollen den kommunalen Ordnungsbehörden unterliegen, und deshalb in jeder Kommune und in jedem Kreis andere Behörden dafür zuständig sind. Viele der großen Händler und alle Hersteller, mit denen vapers.guru gesprochen hat, hatten im Zuge der neuen Regulierungen Kontakt zu irgendeiner Behörde. Thomas Mrva von Happy Liquid aus München bestätigte, dass es nicht nur engen Kontakt zu den Ordnungsbehörden gibt. Sondern dass schon länger ein konstruktives Miteinander vorherrscht. Eugen Adres von Nexus Liquids bestätigte zwar, dass es einige Shops gibt, in denen bereits fleißig Proben gesammelt wurden. Dass es aber auch starke regionale Unterschiede gibt.
Schwarze SchafeDie Umsetzung und die Kenntnis des Gesetzes sind bei manchen immer noch dürftig. Beispielsweise spüren das vor allem die, die als Shopbetreiber selber Produkte importieren. Oftmals wird die Regulierung in Ländern wie den USA oder China nicht ganz verstanden. Schnell wird Europa als ein Markt gesehen, die unterschiedlichen Umsetzungen in den Mitgliedsstaaten darüber dann aber vergessen.
Hersteller haben hier naturgemäß weniger Probleme. „Unsere Firmenphilosophie ist ganz klar „Made in Germany“, von daher haben wir keine Probleme in der Umsetzung oder mit eventuellen Zulieferern außerhalb der EU. Wir haben hohe Standards und wollen die Qualität halten, daher setzen wir auf unsere langfristigen Partnerschaften.“ sagte Jan Bruins von German FLAVOURS dazu. Schwierig gestaltet sich der Markt hier aber vor allem bei den Geräten, die zumeist aus dem EU Ausland importiert werden. Und hier gibt es offenbar auch am Binnenmarkt die meisten Verstöße. Nicht nur bei der Auszeichnungspflicht, sondern auch bei der sechs monatigen Wartefrist nach der Anmeldung. Es geht auch mit FristOffenbar wurde das aber auch von vielen einfach nicht so ganz erkannt. Gerade China scheint hier große Verständnisprobleme zu haben. Der Kampf geht weiterDer Kampf ist damit sicher nicht zu Ende. Ziel muss es sein, mehr Menschen zu überzeugen, Fürsprecher zu gewinnen und mehr Raucher mit der E-Zigarette vom Tabak abzubringen. Als nächstes wird eine Steuer kommen. Und wie man aus Brüssel hören kann, wird bereits über eine festgelegte 0% Steuer und Vorteile gegenüber dem Tabak nachgedacht. ResümeeHeute muss ein Resümee erlaubt sein.
Aber den Wutdampfern geht es eh nicht um Konstruktives. Sondern darum, sich interessant zu machen. Denn eigentlich müssten in der nächsten Woche sehr viele Vaper in den Foren und auf Social Media öffentlich bekennen, dass sie sich vielleicht doch geirrt haben. Wird aber nicht passieren. In jedem Fall muss man den Händlern und Herstellern Anerkennung aussprechen. Sicher, sie tun das nicht aus reiner Nächstenliebe. Aber in den vergangenen Monaten wurde hier wirklich etwas gestemmt. Zum Nutzen aller Dampfer. Klingt irgendwie wie aus einem Quentin Tarantino Film: Vape Fiction – Die Brüssel Situation. Âåðíóòüñÿ íàçàä |